Die Delegiertenkonferenz der Konferenz der Schulaufsicht in der Bundesrepublik Deutschland (KSD) fand in diesem Jahr in der Mecklenburg-Vorpommerschen Landeshauptstadt Schwerin statt. Als Delegierter des VSLT nahm Herr Nebe teil.
An den drei Tagen diskutierten Delegierte der Landesverbände Mecklenburg-Vorpommern, Hessen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, und Thüringen sowie Gäste aus Berlin und Bayern aktuelle Entwicklungen der Schulaufsicht in den einzelnen Ländern und der Bundesrepublik Deutschland. Grundlage bildeten die Länderberichte sowie die Ergebnisse des KSD-Workshops vom Mai in Bad Tabarz.
Aktuelle praktische Problembereiche der Tätigkait von Schulaufsicht wurden am Beispiel des Landes Mecklenburg-Vorpommern mit einer Delegation des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklemburg-Vorpommern am zweiten Tagungstag diskutiert.
Die Diskussionen mündeten in die am 28. September 2019 von der Delegiertenversammlung der KSD beschlossene "Schweriner Erklärung":
Bundesweit ist aufgrund vielfältiger Ursachen der Bedarf an Lehrkräften gestiegen und kann nicht mehr adäquat gedeckt werden. Zur Beseitigung dieses Mangels müssen geeignete, kurz- und langfristig tragende Lösungen gefunden werden. Dies schließt die Bereitschaft ein, von klassischen Wegen abzuweichen, ohne dabei die notwenige Qualität des Unterrichts aus den Augen zu verlieren.
Der hohe Aufwand in der Personalgewinnung und -entwicklung einerseits bei Bewahrung des Niveaus der Unterrichtsqualität andererseits hat einen deutlichen Zuwachs an organisatorischen und strategischen Aufgaben der Schulaufsicht zur Folge.
Es bedarf zur Gewinnung und Entwicklung von Personal sehr individualisierter und hoch kompetenter Beratung, die von den Beratenden ein hohes Maß an Professionalität erfordert.
Die Rolle der Schulaufsicht in der Beratung und Unterstützung vor Ort gewinnt in diesem Zusammenhang eine immer stärkere Bedeutung.Gerade angesichts der Diskrepanz zwischen dem steigenden Einstellungsbedarf an Schulen und dem sinkenden Angebot an qualifizierten Bewerberinnen und Bewerbern und dem daraus folgenden Bemühen in den einzelnen Bundesländeren, Unterricht auch durch Nichtlehrkräfte abzusichern, braucht es ein anderes Maß an Aufmerksamkeit der Schulaufsicht, um Qualität von Unterricht sicherzustellen.
Das Bildungsmonitoring muss konsequent genutzt werden, um fortlaufend Rückmeldung zu erhalten über die Auswirkung der ergriffenen Maßnahmen auf die Unterrichtsqualität. Dabei ist entscheidend, dass die erhobenen Daten zur fachlich fundierten Weiterentwicklung von Schule und Unterricht genutzt werden.
Die Politik ist verpflichtet, den Akzeptanzrahmen zu schaffen, damit diese Ziele erreicht werden können. Dazu braucht es Ressourcen, Rollenklarheit, Transparenz und wechselseitiges Vertrauen unter allen am Prozess Beteiligten.
Am letzten Tag der Delegiertenversammlung wurden Verbandsinterna besprochen. Der nächste Workshop der KSD wird vom 7. bis 9. Mai 2020 in Bad Tabarz stattfinden.
Der Verband der Schulaufsicht des Landes Thüringen e. V. ist beauftragt, die nächste Delegiertenkonferenz der KSD vom 24. bis 26. September 2020 in Thüringen zu organisieren.