Verband der Schulaufsicht des Landes Thüringen e. V.
Mitgliedsverband im tbb beamtenbund und tarifunion thüringen
Mitglied der Konferenz der Schulaufsicht der Bundesrepublik Deutschland KSD

Am 7. Dezember 2012 hat die Thüringer Landesregierung abschließend über die Schulämterreform beraten, die entsprechende Verordnung und damit jährliche Einsparungen von ca. 5 Mio € beschlossen. Damit steht nun fest, dass es ab 2012 in Thüringen nur noch fünf statt bisher elf Staatliche Schulämter geben wird. Gera, Gotha, Suhl, Weimar und Worbis sind die Standorte.

Alle Einwände und Bedenken seitens des VSLT e. V. wurden von der Landesregierung, insbesondere von der Führung des Bildungsministeriums in beispielloser Ignoranz übergangen und in den Wind geschlagen.

Für Einsparungen von gerade einmal 0,05 % des Gesamtetats des Landes setzt die Koalitionsregierung eine bislang gut funktionierende Schulaufsicht aufs Spiel. Sämtliche bisher gewonnenen Erfahrungen konterkarieren die Behauptungen des Ministers Matschie, Schulaufsicht könne nun viel effektiver arbeiten, den Lehrereinsatz flexibler handhaben und das Thüringer Schulwesen insgesamt weiter voranbringen. Wir meinen: Das Gegenteil wird der Fall sein.

Ein Großteil der Bediensteten wird weite Wege zum Dienstort auf sich nehmen müssen, die deren verfügbares Einkommen deutlich schmälern werden. Gut eingespielte Zusammenabeitsteams zerfallen und völlig neue Strukturen müssen aufgebaut werden. Gravierend aber wird sein, dass nach Abbau der 52 Fachreferentenstellen die verbleibenden schulfachlichen Mitarbeiter angesichts der hohen Zahl zu beaufsichtigender Schulen und der erheblich größeren Aufsichtsbereiche systematisch zermürbt werden. Dazu kommt, dass auf mindestens ein Jahrzehnt sämtliche Beförderungsmöglichkeiten und damit Leistungsanreize besonders für jüngere Beamtinnen und Beamte verbaut sind. Wer die Möglichkeit hat, sieht sich schon jetzt nach einer freien Schulleiterstelle im Land um.

Noch nie in seiner 20jährigen Geschichte hat der VSLT e. V. 2011 eine so intensive und bis an die Grenzen der Belastbarkeit gehende ehrenamtliche Arbeit geleistet. 15 Vorstandssitzungen, etwa 10 Zusammentreffen mit Vertretern aus der Politik und Administration, ebenso viele Briefe an Spitzenpolitiker, darunter die Ministerpräsidentin, mehrfach Stellungnahmen und Konzepte, teilweise im Umfang und in der Tiefe Gutachten nahe. Dazu kommt die intensive konzeptionelle Mitarbeit des Vorstandes in der Arbeitsgruppe des Ministeriums.

Der VSLT e. V. hat alle ihm gegebenen Möglichkeiten zur Wortmeldung genutzt und wahrgenommen. Die Landesregierung hat das alles ignoriert und sich entschieden, dem Sparvorschlag des Bildungsministers zu folgen, koste es was es wolle.

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