Am 25. Oktober 2011 hat das Kabinett den Entwurf der Verordnung über die Auflösung, die Errichtung und den Sitz der Staatlichen Schulämter in Thüringen erstmals beraten und das ordentliche Beteiligungsverfahren eröffnet. Damit sind nun auch die vorgesehenen Standorte der fünf künftigen Schulämter benannt. Neben Gera, Weimar und Worbis, die bisher schon derartige Ämter beherbergten, sollen Gotha und Suhl die neuen Behördenstandorte sein.
Die Landesregierung hat damit alle diejenigen Mahner überhört, die den Verlust der Vor-Ort-Nähe und das Zerreißen langjährig geknüpfter Netzwerke aller Bildungsbeteiligten in den Regionen kritisiert haben.
Auf die beiden an die Ministerpräsidentin gerichteten Schreiben des VSLT e. V. hat die Thüringer Staatskanzlei am 9. November 2011 mit der Aufforderung reagiert, unsere Bedenken nochmals in das Beteiligungsverfahren einzubringen. Der VSLT e. V. hat daraufhin dem TMBWK eine ausführliche Stellungnahme zugeleitet.
Während in der Frage der Schulämterzahl die Auffassungen des TMBWK und VSLT weiterhin deutlich auseinandergehen, zeigt unsere Beharrlichkeit bei der Personalausstattungsproblematik offenbar Wirkung. War noch bis vor wenigen Wochen stets die Rede von finanziellen Einsparungen ab 2012 von knapp 5 Mio. €, so ist diese Aussage aus der letzten Fassung des Begründungstextes zur o. g. Verordnung verschwunden. Mehr noch, der Haushaltsplanentwurf für 2012 enthält im Kernbereich der Schulaufsicht 75 Stellen, womit durchweg alle bestellten Schulartreferenten im Einzelplan Schulämter abgesichert sind.
Einer weiteren Forderung des VSLT wurde ebenso entgegengekommen. Denjenigen Personen, die zur Erledigung von Referentenaufgaben bisher an Schulämter abgeordnet sind, müsse eine vertretbare Alternative gegeben werden, so unsere Auffassung. Nun werden diese Kolleginnen und Kollegen im laufenden Verfahren in die Personalgespräche einbezogen und es sollen ihnen ab Schuljahr 2012/2013 je vier verschiedene Verwendungsvarianten angeboten werden.
Der VSLT-Vorstand versichert seinen Mitgliedern, dass er auch das demnächst stattfindende Personalumsetzungsverfahren kritisch begleiten wird.